Theo Siegle, Ehrenmal, 1956, Sandstein und Bronze, Höhe der Pfeiler: ca. 7,70 m, jeder Quader: 1,00 x 2,00 m. Foto: Institut für aktuelle Kunst, Christine Kellermann

Theo Siegle, Ehrenmal, 1956, Sandstein und Bronze, Höhe der Pfeiler: ca. 7,70 m, jeder Quader: 1,00 x 2,00 m 

Bous, Siegle, Ehrenmal

Letzte Änderung: 09/11/2011

Theo Siegle
Ehrenmal, 1956
Sandstein und Bronze, Höhe der Pfeiler: ca. 7,70 m, jeder Quader: 1,00 x 2,00 m
Bous, Kirchstraße/Am Kreisverkehr

Etwas abseits von der Straße erhöht liegend, erinnert das als kleine Anlage gestaltete Ehrenmal an die Toten der beiden Weltkriege. Ursprünglich stand an dieser Stelle ein Kriegerdenkmal, das zu Ehren der aus Bous stammenden Soldaten der Deutschen Einigungskriege der Jahre 1866 und 1870/71 errichtet worden war. Dieses wurde 1926 durch das Denkmal des aus dem Ersten Weltkrieg "Heimkehrenden Soldaten" ersetzt, das nach dem Zweiten Weltkrieg niedergelegt und später an anderer Stelle erneut aufgestellt wurde. Der Entwurf des heutigen Ehrenmals stammt von Theo Siegle, der seinerzeit Lehrer für Bildhauerei an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken war. Das überragende Zentrum des Ehrenmals bilden die aus regelmäßigen Sandsteinquadern gefügten Zwillingspfeiler, die nach oben jeweils mit einem äußerst schlicht gehaltenen Bronzekreuz abschließen. Die Pfeiler gehen in die Tiefe und sind rückwärtig mit einer etwa mannshohen Sandsteinmauer verzahnt. Spannungsreich hat der Künstler die monumental-ebenmäßigen, kantigen Pfeiler in Kontrast zu dieser kleinteilig-unregelmäßigen Mauer gesetzt, die dem gekurvten Verlauf der Straße folgt. Jeder Pfeiler wird durch die eingemeißelten Jahreszahlen einem Weltkrieg zugeordnet, die verbindende Inschrift "DEN TOTEN DER WELTKRIEGE" findet sich in analog zu den Kreuzen gestalteten Bronzebuchstaben auf der Mauer appliziert. Ergänzt wird die Anlage durch eine Sitzbank aus ebenfalls roten Sandsteinquadern.

An dem dahinter liegenden Eckhaus ist eine aus einem Sandsteinblock gearbeitete Madonna angebracht. Die blockhafte und flächige Formgebung der Skulptur ist auf das Wesentliche reduziert und mit anderen Skulpturen von Theo Siegle vergleichbar, so beispielsweise mit der Figur der Hl. Barbara im Ratskeller Saarbrücken (Anfang der 1960er Jahre). Die Bouser Madonna scheint im Zusammenhang mit dem Ehrenmal entstanden zu sein und dürfte ebenfalls von Theo Siegle stammen.

 

Bibliografie

  • Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum, Saarland. Band 3, Landkreis Saarlouis nach 1945. Aufsätze und Bestandsaufnahme. Saarbrücken 2009

 

Oranna Dimmig


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