Dillingen, Ehrenmal, 1957-1958. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Christine Kellermann

Dillingen, Ehrenmal, 1957-1958 

Richard Eberle, Wandgestaltungen in der Krypta, 1958. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Christine Kellermann

Richard Eberle, Wandgestaltungen in der Krypta, 1958 

Richard Eberle, Wandgestaltung im Turm, 1958. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Christine Kellermann

Richard Eberle, Wandgestaltung im Turm, 1958, Sgraffito 

Richard Eberle, Wandgestaltung im Turm, 1958. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Christine Kellermann

Richard Eberle, Wandgestaltung im Turm, 1958, Sgraffito 

Dillingen, Eberle, Wandgestaltungen

Letzte Änderung: 09/11/2011

Richard Eberle
Wandgestaltungen, 1958
Dillingen, Ehrenmal Heiligenberg

Nach Entwurf des Saarbrücker Architekten Ludwig Nobis entstand 1934/35 ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und mit Hilfe eines Landeszuschusses in den Jahren 1957 bis 1958 als Ehrenmal für die Toten aller Kriege wiederaufgebaut wurde. Die Neufassung wurde am 17. Juni 1958, dem Tag der Deutschen Einheit, eingeweiht. Über einer Krypta erhebt sich ein an zwei Seiten offener Turm mit Glockenstuhl. Die künstlerische Ausgestaltung des Wiederaufbaus lag in den Händen von Richard Eberle und trägt der inhaltlichen Umwidmung Rechnung.

 

In der Krypta wird der Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht, "unsern toten Helden". Zentrum der Inszenierung ist ein von oben beleuchteter Sarkophag mit Trauerkranz, "Eisernem Kreuz" und der Inschrift "Er war getreu bis in den Tod". Der Sarkophag steht vor einem Wandmosaik: eine trauernde weibliche Gestalt kniet betend an einem aufgebahrt liegenden toten Soldaten. Symbole auf dem ansonsten neutral gehaltenen Hintergrund verstärken die Szene: sieben von hinten angestrahlte (Grab-)Kreuze, die Mondscheibe und die angeschnittene goldene Sonnenscheibe, die wie ein Heiligenschein über dem Zentrum der Darstellung schwebt, changieren zwischen christlicher und weltlicher Symbolik. Die Seitenwände der Krypta sind den beiden Weltkriegen gewidmet. Jeweils ein monochromes Wandbild thematisiert mit versatzstückartig ausgewählten Gegenständen den Ersten Weltkrieg (linke Wand) und den Zweiten Weltkrieg (rechte Wand).

 

Im darüber aufsteigenden Turm gehen die Darstellungen der beiden Innenwände über das rein soldatische Gedenken hinaus. Dafür entwarf Eberle zwei große Wandbilder, die in den Putz geschnitten wurden: Das eine stellt die apokalyptischen Reiter dar, die Krieg, Not, Krankheit und Tod als Geißeln über die Menschheit bringen. Das andere Wandbild stellt diesen Schrecknissen den Trost entgegen, den der christliche Glaube durch die Hoffnung auf die Auferstehung spendet. Rot ist die beherrschende Farbe, dazu kommen Schwarz und helles Grün.

 

Bibliografie

  • Kunstverein Dillingen im Alten Schloss, Dillingen/Saar (Hg.): Kunstführer Dillingen/Saar. Dillingen 1999, S. 12
  • Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum, Saarland. Band 3, Landkreis Saarlouis nach 1945. Aufsätze und Bestandsaufnahme. Saarbrücken 2009

 

Oranna Dimmig


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