Gunter Demnig, Stolpersteine für Salomon Blum, Ida Blum, geb. Grünwald, Ernst Peiser und Erna Peiser, geb. Blum, 2010. Foto: Institut für aktuelle Kunst, O.D., 2010

Gunter Demnig, Stolpersteine für Salomon Blum, Ida Blum, geb. Grünwald, Ernst Peiser und Erna Peiser, geb. Blum, 2010 

Saarbrücken, Ursulinenstraße 24, Ecke Mozartstraße. Foto: Institut für aktuelle Kunst, O.D., 2010

Saarbrücken, Ursulinenstraße 24, Ecke Mozartstraße 

Saarbrücken, Demnig, Stolperstein, Blum, Salomon und Ida; Peiser, Ernst und Erna

Letzte Änderung: 14/03/2013

Gunter Demnig

4 Stolpersteine
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Saarbrücken, Ursulinenstraße 24 / Mozartstraße, Straßenecke

  • Stolperstein für Salomon Blum
    Initiative: Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saarbrücken
    Verlegedatum: 10. März 2010
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Salomon Blum / Jg. 1864 / deportiert 1942 / Theresienstadt / tot 2.1.1943"
  • Stolperstein für Ida Blum, geb. Grünwald
    Initiative: Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saarbrücken
    Verlegedatum: 10. März 2010
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Ida Blum / geb. Grünwald / Jg. 1873 / deportiert 1942 / Theresienstadt / tot 5.10.1942"
  • Stolperstein für Ernst Peiser
    Initiative: Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saarbrücken
    Verlegedatum: 10. März 2010
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Ernst Peiser / Jg. 1893 / deportiert 1944 / Auschwitz / ermordet 28.10.1944"
  • Stolperstein für Erna Peiser, geborene Blum
    Initiative: Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saarbrücken
    Verlegedatum: 10. März 2010
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Erna Peiser / geb. Blum / Jg. 1900 / deportiert 1944 / Auschwitz / ermordet 28.10.1944"

 

Biografien

Ernst Peiser, geboren am 16. Mai 1893 in Bunzlau, Schlesien, nahm am Ersten Weltkrieg als Feldwebel teil, er verlor dabei ein Auge und wurde mit dem "Eisernen Kreuz" ausgezeichnet. Nach dem ersten Weltkrieg war er im Geschäft des Großvaters tätig. 1922 heiratete er die am 23. Mai 1900 in Saarbrücken geborene Erna Blum. 1923 kam Tochter Rachel zur Welt, 1929 Sohn Gustav. Ernst Peiser wurde 1934 Sekretär der jüdischen Gemeinde in Saarbrücken. Das Ehepaar Peiser lebte zusammen mit Ernas Eltern Salomom und Ida Blum in Saarbrücken in der Königin-Luisen-Straße 24 (heute Ursulinenstraße 24, das Haus existiert nicht mehr). Am 11. November 1938, nach der Pogromnacht, wurde Ernst Peiser in das Konzentrationslager Dachau gebracht, von wo er im Januar 1939, von der Haft gezeichnet, zu seiner Familie nach Saarbrücken zurückkehrte. Ernst und Erna Peiser hielten sich während des Krieges in Köln auf. Von Köln wurde das Ehepaar am 18. Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und am 28. Oktober 1944 von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht.

Erna Peisers Eltern Salomon Blum (geboren am 5. Dezember 1864 in Roxheim) und Ida Blum, geb. Grünwald (geboren am 8. Dezember 1873 in Stuttgart) wurden am 22. August 1942 mit Transport ab Stuttgart in das Ghetto Theresienstadt gebracht. Ida Blum starb dort am 5. Oktober 1942, Salomon Blum am 2. Januar 1943.

Rachel Peiser gelangte 1938 mit der Jugendalijah nach Palästina, sie lebt in Israel. Gustav Peiser, der nach der Pogromnacht immer wieder von Gleichaltrigen angegriffen worden war, floh 1939 nach Süd-Frankreich und später in die Schweiz. Zu der Verlegung der Stolpersteine für seine Eltern und Großeltern kam er nach Saarbrücken. Bereits einige Jahre zuvor berichtete Gustav Peiser als Zeitzeuge in einer von der Stiftung Demokratie Saarland und der Volkshochschule Stadtverband Saarbrücken herausgegebenen Videodokumentation über die Jahre der Verfolgung in Saarbrücken und seine Flucht durch Frankreich.


Literatur und Quellen

  • "Wir haben Glück gehabt. Sonst wären wir nicht mehr da." Juden aus dem Saarland erzählen. Text und Kommentar zu einer Videodokumentation von Hans Horch. Herausgegeben von der Stiftung Demokratie Saarland und der Volkshochschule Stadtverband Saarbrücken. Saarbrücken 2002 (Dialog Nr. 9 - Stiftung Demokratie Saarland)
  • Gerhard J. Teschner: Saargebiet. In: Wolf Gruner und Jörg Osterloh (Hg.): Das "Großdeutsche Reich" und die Juden. Nationalsozialistische Verfolgung in den "angegliederten" Gebieten. Frankfurt/Main und New York 2010, S. 48-74 (Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Band 17)
  • Biografien. Die am Mittwoch, 10. März (2010) in Saarbrücken verlegten Stolpersteine erinnern an... (Aufstellung abrufbar unter www.saarbruecken.de)
  • Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Objekt Nr. 4387, 4386, 4385 und Nr. 4384

Redaktion: Oranna Dimmig


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