Saarlouis, Demnig, Stolperstein, Löb, Marlies
Gunter Demnig
1 Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Saarlouis, Schwarzochsenstraße
- Stolperstein für Marlies Löb
Initiative: Arbeitsgruppe "Stolpersteine" unter besonderer Mitwirkung einer Schülergruppe des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis, des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel und des Kulturamtes der Stadt Saarlouis
Verlegedatum: 8. April 2011
Text der Inschrift:
"Hier wohnte / Marlies Löb / Jg. 1933 / eingewiesen 1942 / 'Heilanstalt' Idstein / ermordet 1943 in / Hadamar"
Biographie
Das Kind Marlies Löb litt an einer Wachstumsstörung. Gegen den Willen der Mutter wurde die Zehnjährige aus der Familie herausgerissen und nach Idstein im Taunus gebracht. Die Heilerziehungsanstalt Kalmenhof in Idstein fungierte im Rahmen der nationalsozialistischen T4-Aktion, der planmäßigen Ermordung von Anstaltspatienten und -patientinnen, als Zwischenanstalt. Vergeblich versuchte die Familie, Marlies wieder nach Hause zu holen. Marlies Löb wurde von Idstein in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt und dort ermordet. Die Familie erhielt einen "Trostbrief" mit einer falschen Angabe zur Todesursache. Geschwister von Marlies Löb waren bei der Verlegung des Stolpersteins anwesend.
Quellen und Bibliografie
- Der Kalmenhof damals und heute. Hinweise zur Ausstellung im Kalmenhof, hg. vom Landeswohlfahrtsverband Hessen, Sozialpädagogisches Zentrum Kalmenhof Idstein. Idstein / Kassel, 3. Auflage 2006 (abrufbar unter www.lwv-hessen.de)
- www.gedenkstaette-hadamar.de
- Stolpersteine für Saarlouis, Flyer hg. vom Kulturamt der Stadt Saarlouis, 2011
- Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Objekt Nr. 4449
Redaktion: Oranna Dimmig
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