Gunter Demnig, Stolpersteine für Leo Cahn, Emilie Cahn, geb. Fribourg, Leonie Cahn, geb. Fribourg und Dr. Ludwig Wolff, 2011. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, O.D., 2011

Gunter Demnig, Stolpersteine für Leo Cahn, Emilie Cahn, geb. Fribourg, Leonie Cahn, geb. Fribourg und Dr. Ludwig Wolff, 2011 

Stolperstein für Leo Cahn. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, O.D., 2011

Stolperstein für Leo Cahn 

Stolperstein für Emilie Cahn, geb. Fribourg. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, O.D., 2011

Stolperstein für Emilie Cahn, geb. Fribourg 

Stolperstein für Leonie Cahn, geb. Fribourg. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, O.D., 2011

Stolperstein für Leonie Cahn, geb. Fribourg 

Stolperstein für Dr. Ludwig Wolff. Foto: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, O.D., 2011

Stolperstein für Dr. Ludwig Wolff 

Saarlouis, Demnig, Stolperstein, Cahn, Leo, Emilie und Leonie; Wolff, Ludwig

Letzte Änderung: 29/09/2011

Gunter Demnig

4 Stolpersteine
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Saarlouis, Kaiser-Friedrich-Ring 31

 

  • Stolperstein für Leo Cahn
    Initiative: Arbeitsgruppe "Stolpersteine" unter besonderer Mitwirkung einer Schülergruppe des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis, des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel und des Kulturamtes der Stadt Saarlouis
    Verlegedatum: 8. April 2011

    Text der Inschrift: 

    "Hier wohnte /  Leo Cahn / Jg. 1867 / verhaftet 1938 / Dachau / Flucht 1939 Holland / interniert Westerbork / deportiert 1943 / ermordet 1943 in / Sobibor"

  • Stolperstein für Emilie Cahn, geb. Fribourg
    Initiative: Arbeitsgruppe "Stolpersteine" unter besonderer Mitwirkung einer Schülergruppe des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis, des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel und des Kulturamtes der Stadt Saarlouis
    Verlegedatum: 8. April 2011
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Emilie Cahn / geb. Fribourg / Jg. 1879 / Flucht 1939 Holland / interniert Westerbork / deportiert 1943 / emrodet 1943 in / Sobibor"
  • Stolperstein für Leonie Cahn, geb. Fribourg
    Initiative: Arbeitsgruppe "Stolpersteine" unter besonderer Mitwirkung einer Schülergruppe des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis, des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel und des Kulturamtes der Stadt Saarlouis
    Verlegedatum: 8. April 2011

    Text der Inschrift: 

    "Hier wohnte / Leonie Cahn / geb. Fribourg / Jg. 1874 / deportiert 1942 / ermordet 1942 in / Treblinka"

 

 

Biografien:

"Die jüdische Kaufmannsfamilie Cahn war im 19. Jahrhundert durch Vieh- und Pferdehandel zu Wohlstand gekommen. 1901/02 errichtete sie (in Saarlouis, <Red.>) ein stattliches Haus mit Ställen und Remisen.

Leo Cahn (geb. 1867), verheiratet mit Emilie genannt Julie Fribourg (geb. 1874), ist das Oberhaupt der Familie und Mitglied der jüdischen Gemeinde. In der Pogromnacht 1938 wird die Wohnung der Cahns verwüstet. Leo Cahn wird misshandelt, seine Frau sowie die Witwe seines Bruders, Leonie Cahn, werden verhöhnt und gedemütigt. Leo Cahn kommt kurzfristig in das KZ Dachau und muss sein Haus für einen Spottpreis durch Druck der NSDAP-Kreisleitung an den Landkreis verkaufen.

Leo und Julie verlassen Saarlouis und begeben sich nach Amsterdam. Leonie emigriert nach Frankreich. Leonie Cahn wird nach Theresienstadt deportiert und im Vernichtungslager Treblinka 1942 ermordet. Leo Cahn und seine Frau Julie werden über das Sammellager Westerbork in das Vernichtungslager Sobibor gebracht und zusammen mit 33.000 niederländischen Juden 1943 ermordet." (Stolpersteine für Saarlouis, 2011)

 

  • Stolperstein für Dr. Ludwig Wolff
    Initiative: Arbeitsgruppe "Stolpersteine" unter besonderer Mitwirkung einer Schülergruppe des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis, des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel und des Kulturamtes der Stadt Saarlouis
    Verlegedatum: 8. April 2011
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Dr. Ludwig Wolff / Jg. 1887 / verhaftet 1938 / Dachau / Flucht 1939 / Shanghai / tot 1941 im / Flüchtlingslager"

 

 

Biographie:

"Der Arzt Dr. Ludwig Wolff stammt aus einer jüdischen Familie aus Pirmasens. Nach dem Einsatz im Ersten Weltkrieg zieht er 1920 mit seiner Familie nach Saarlouis. Dort praktiziert er als angesehener Arzt. Durch die Nazis wird er dazu gezwungen, sein Praxisschild in 'Ludwig Israel Wolff, Krankenbehandler' umzuändern. Deshalb kommen nur noch wenige Patienten in seine Praxis.

Da Ludiwg Wolff aus einer wohlhabenden Familie stammt, wäre es ihm möglich gewesen, auszuwandern. Allerdings blieb er, weil er die Verfolgung und Ermordnug jüdischer Bürger im Deutschen Reich nicht für möglich gehalten hat.

Jedoch finanziert er seiner Tochter 1937 die Flucht nach Paris. Im Zuge der Pogromnacht in Saarlouis wird Dr. Ludwig Wolff am 10. November 1938 in das KZ Dachau deportiert. Von dort wird er von Mitgliedern seiner Verbindung freigekauft. Er wird allerdings gezwungen, nach Shanghai auszuwandern. Im Exil stirbt er am 24. August 1941 aufgrund von Kummer und Heimweh." (Stolpersteine für Saarlouis, 2011)

 


Bibliografie und Quellen

  • Hermann Volk: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Band 4, Saarland. Herausgegeben vom Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des deutschen Widerstandes 1933-1945, vom Bundesvorstand und vom Landesverband Saar der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten. Köln 1990, S. 112-113
  • Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch)
  • Stolpersteine für Saarlouis. Flyer hg. vom Kulturamt der Stadt Saarlouis, 2011
  • Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Objekt Nr. 4439, 4440, 4441 und 4442

 

Redaktion: Oranna Dimmig


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