Gunter Demnig, Stolperstein für Erna Berl, 2011. Foto: Institut für aktuelle Kunst, Christine Kellermann, 2011

Gunter Demnig, Stolperstein für Erna Berl, 2011 

St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Berl, Erna

Letzte Änderung: 19/08/2013

Gunter Demnig
Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
St. Wendel, Schlossstraße 6/8


  • Stolperstein für Erna Berl
    Initiative: Landkreis St. Wendel und Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus"
    Verlegedatum: 9. April 2011
    Text der Inschrift:
    "Hier wohnte / Erna Berl / geb. Herz / Jg. 1888 / deportiert 1940 / Gurs / interniert Drancy / deportiert 1942 / ermordet 1942 in / Auschwitz"

 

Biografie:

"Erna Berl und ihr Ehemann Eugen betrieben in der Schlossstraße 6 ein Textilgeschäft. Eugen Berl wurde als Haushaltsvorstand im Frühjahr 1936 wegen Vergehens gegen das Blutschutzgesetz angeklagt. Allerdings verstarb er am 1. August 1936 vor der Urteilsverkündung in der Hauptverhandlung. An seiner Stelle verurteilte man seine Ehefrau Erna, weil sie 'vorsätzlich weibliche Staatsangehörige deutschen Blutes unter 45 Jahren' beschäftigt hatte, zu einer Geldstrafe von 30 RM, ersatzweise drei Tage Gefängnis. In der Revision stellte man zwar fest, dass Erna Berl nicht hätte verurteilt werden dürfen, aber es bestünde die Möglichkeit, sie wegen Beihilfe zu bestrafen, was das Revisionsgericht in Saarlouis auch tat. Erna Berl wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert und von dort mit 1000 weiteren jüdischen Menschen am 6. August 1942 ins Durchgangslager Drancy in Paris. Von hier wurde sie mit Transport Nr. 17 am 10. August 1942 nach Auschwitz verbracht, wo sie wahrscheinlich am 12. August in der Gaskammer ermordet wurde." (Eberhard Wagner, in: Stolpersteine in St. Wendel, 2011, S. 5)


 
Bibliografie und Quellen

  • Hans-Walter Herrmann: Das Schicksal der Juden im Saarland 1920 bis 1945. In: Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland von 1800 bis 1945, hg. von der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz in Verbindung mit dem Landesarchiv Saarbrücken, Bd. 6., Koblenz 1974, S. 259-491, S. 423-426 (Dokument Nr. 85) (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Bd. 17)
  • Die Listen der am 22. Oktober 1940 aus der Pfalz und dem Saarland nach Gurs deportierten Juden. Mit ergänzenden Angaben über das Schicksal der pfälzischen Juden von Wilhelm Denig. Bearbeitet von Editha Bucher. In: Dokumente des Gedenkens mit Beiträgen von Wilhelm Denig und Henry R. Huttenbach, herausgegeben in Zusammenarbeit mit Editha Bucher von Franz-Josef Heyen. Koblenz 1974, S. 110-192, S. 115-118 (Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland 1800 bis 1945, hg. von der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz in Verbindung mit dem Landesarchiv Saarbrücken, Bd. 7) (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Bd. 18)
  • Serge und Beate Klarsfeld: Le mémorial de la déportation des Juifs de France. Paris 1978
  • Michael Landau: Damit es nicht vergessen wird. St. Wendel 1988
  • Eberhard Wagner: Marpingen und der Kreis St. Wendel unter dem Hakenkreuz - ein Alternatives Heimatbuch. St. Ingbert 2008
  • Landkreis St. Wendel und Verein „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ (Hg.): Stolpersteine in St. Wendel. Das Kunstprojekt von Gunter Demnig in der Kreisstadt. Verlegung am Samstag, dem 09. April 2011. Broschüre St. Wendel 2011 (Text Eberhard Wagner)
  • Stolpersteine in St. Wendel auf der Internetseite des Vereins "Wider das Vergessen und gegen Rassismus" e. V., Marpingen >>>
  • Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch)
  • Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Objekt Nr. 4428


Redaktion: Oranna Dimmig


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