Blieskastel, Demnig, Stolperstein, Joseph, Fanny, Blandina und Edgar; Neuberger, Myrtil und Martha
Gunter Demnig
5 Stolpersteine
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Blieskastel, Gerbergasse, Ecke Zweibrücker Straße
- Stolperstein für Fanny Joseph, geb. Sinai
Initiative: Dieter Geis, Sprecher der Linken-Fraktion im Blieskasteler Stadtrat
Verlegedatum: 30. Mai 2009
Text der Inschrift:
"Hier wohnte/ Fanny Joseph / geb. Sinai / Jg. 1860 / deportiert 1943 / Theresienstadt / ermordet 5.4.1944"
- Stolperstein für Blandina Joseph, geb. Adler
Initiative: Dieter Geis, Sprecher der Linken-Fraktion im Blieskasteler Stadtrat
Verlegedatum: 30. Mai 2009
Text der Inschrift:
"Hier wohnte/ Blandina Joseph / geb. Adler / Jg. 1865 / deportiert 1943 / ermordet in / Auschwitz"
- Stolperstein für Edgar Joseph
Initiative: Dieter Geis, Sprecher der Linken-Fraktion im Blieskasteler Stadtrat
Verlegedatum: 30. Mai 2009Text der Inschrift:
"Hier wohnte/ Edgar Joseph / Jg. 1893 / deportiert 1942 / ermordet in / Auschwitz"
- Stolperstein für Myrtil Neuberger
Initiative: Dieter Geis, Sprecher der Linken-Fraktion im Blieskasteler Stadtrat
Verlegedatum: 30. Mai 2009
Text der Inschrift:
"Hier wohnte/ Myrtil Neuberger / Jg. 1882 / deportiert / ermordet in / Auschwitz"
- Stolperstein für Martha Neuberger, geb. Joseph
Initiative: Dieter Geis, Sprecher der Linken-Fraktion im Blieskasteler Stadtrat
Verlegedatum: 30. Mai 2009
Text der Inschrift:
"Hier wohnte/ Martha Neuberger / geb. Joseph / Jg. 1903/ deportiert 1942 / ermordet in / Auschwitz"
Biografie
"Zum Zeitpunkt der Volkszählung 1935 wohnten in Blieskastel nur noch 10 jüdische Bürger. Von den wenigen, die länger blieben, gibt es nur rudimentäre Erinnerungen: (...) Wie vielerorts versuchte man auch in Blieskastel die Evakuierung der Bevölkerung aus der Roten Zone 1939-40 zu nutzen, um die Gemeinden ein Stück weiter 'judenfrei' zu machen. Nach dem Willen des Bürgermeisters Peter Kolb sollte die 80-jährige Fanny Joseph (geb. 20. 10. 1860 in Großbliederstroff/Fr.) nicht mehr an ihren Wohnort zurückkehren dürfen. Da sie jedoch gebürtige Französin war, gelang es ihrem Neffen in Wiesbaden, über den zuständigen Landrat den Bürgermeister anweisen zu lassen, Frau Joseph wieder in Blieskastel aufzunehmen. Der Bürgermeister ließ nicht locker und betrieb bei der Gestapo in Saarbrücken ihre Ausweisung nach Frankreich. Was daraus folgte ist unklar, jedenfalls wurde Fanny Joseph irgendwann später von Frankfurt aus, wo sie zuletzt wohnte, nach Theresienstadt deportiert; dort kam sie am 5. 4. 1944 ums Leben." (Volk 1990, S. 147)
Bibliografie und Quellen
- Hans-Walter Herrmann: Das Schicksal der Juden im Saarland 1920-1945. In: Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland 1800 bis 1945, herausgegeben von der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz in Verbindung mit dem Landesarchiv Saarbrücken, Band 6, Koblenz 1974, S. 257-491, S. 468, Dokument 122b (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Bd.17)
- Hermann Volk: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Band 4, Saarland. Herausgegeben vom Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des deutschen Widerstandes 1933-1945, vom Bundesvorstand und vom Landesverband Saar der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten. Köln 1990, S. 147
- Saarbrücker Zeitung, 2.6.2009
- Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Objekt Nr. 4396, 4397, 4398, 4399 und 4400
Redaktion: Oranna Dimmig
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