Modell des ungestalteten, hölzernen Torrohlings 

Gestaltung des "Tor des Meeres" der Albert-Schweitzer-Schule

Gestaltung des "Tor des Meeres" der Albert-Schweitzer-Schule 

"Mäuse am Käseberg" Tor der Kath. Kindertagesstätte St. Konrad

"Mäuse am Käseberg" Tor der Kath. Kindertagesstätte St. Konrad 

Kinder des Kunstalteliers Peter Schmieden bei der Gestaltung der "Stadt zum Anfassen"

Kinder des Kunstalteliers Peter Schmieden bei der Gestaltung der "Stadt zum Anfassen" 

Peter Schmieden mit Kindern des Kunstalteliers vor dem Tor "Stadt zum Anfassen"

Peter Schmieden mit Kindern des Kunstalteliers vor dem Tor "Stadt zum Anfassen" 

Kinder der städt. Kindertagesstätte Luitpoldschule beim Bemalen des Tores "Unsere Kinder öffnen Türen für die Zukunft"

Kinder der städt. Kindertagesstätte Luitpoldschule beim Bemalen des Tores "Unsere Kinder öffnen Türen für die Zukunft" 

Tor "Unsere Kinder öffnen Türen für die Zukunft" der städt. Kindertagesstätte Luitpoldschule

Tor "Unsere Kinder öffnen Türen für die Zukunft" der städt. Kindertagesstätte Luitpoldschule 

"Leben im Farbkreis" Tor der städt. Kindertagesstätte Rohrbach

"Leben im Farbkreis" Tor der städt. Kindertagesstätte Rohrbach 

Detail des Tores "Leben im Farbkreis"

Detail des Tores "Leben im Farbkreis" 

St. Ingbert, Kunstpädagogisches Projekt

Letzte Änderung: 22/06/2011

"Offen für Vielfalt – St. Ingbert öffnet Tür und Tor"
Kunstpädagogisches Projekt, Sommer/Herbst 2005, St. Ingbert

 

Das Projekt

Unter dem Titel "Offen für Vielfalt - St. Ingbert öffnet Tür und Tor" konzipierte die Stadt St. Ingbert in Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing GmbH und dem Institut für aktuelle Kunst im Saarland ein kunstpädagogisches Projekt im öffentlichen Stadtraum. Von Kindern und Jugendlichen gestaltete Tore haben im Herbst 2005 das Stadtbild St. Ingberts bereichert. Es war ein Versuch, das Stadtbild vermehrt durch Kunst im öffentlichen Raum zu definieren und zugleich den beteiligten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, die eigenen gestalterischen Fähigkeiten im Umgang mit dem Thema "Tür und Tor" zu erproben.

 

Im Sommer 2005 erfolgte die Ansprache der potentiellen Akteure der Aktion "Offen für Vielfalt – St. Ingbert öffnet Tür und Tor". Die eingeladenen Schulen, Kindergärten und Vereine zeigten großes Interesse und nach ersten Gesprächen in denen die Intentionen des Kunstprojektes, Terminfragen und erste kreative Probleme geklärt wurden, sagten 29 Gruppen spontan die Beteiligung an der Aktion zu. Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen, vom Vorschulalter bis hin zu Gymnasiasten der Oberstufe, waren unter Betreuung von Lehrern, Erziehern, engagierten Eltern und Trainern mit jeweils einer Torgestaltung beteiligt.

Die Herangehensweise an das Thema "Tür und Tor" und die gedankliche Auseinandersetzung, die der unmittelbaren künstlerischen Gestaltung, der Motivfindung, vorausgingen bzw. diese begleiteten, unterschied sich dabei von Gruppe zu Gruppe. Einige Akteure setzten sich gestalterische Mottos, zu denen sie frei assoziierten, andere tasteten sich zunächst theoretisch an das Thema Tür und Tor heran. Beispielsweise veranstaltete eine Gruppe eine "Stadtrallye", während der die Kinder die Möglichkeit hatten, verschiedene Türen und Tore zu durchwandern. Eine andere Torgestaltung trägt Motive, die auf Erfahrungen der Kinder während eines Museumsbesuches im Museum Sankt Ingbert zurückgreifen. Wieder eine andere Gruppe griff in ihrer Gestaltung Motive aus dem St. Ingberter Stadtbild wie z. B. die St. Josefskirche, den Beckerturm oder das Blau auf. Einige Gruppen bemühten sich auch um eine kunstpädagogische Auseinandersetzung, indem sie etwa die Werke berühmter Künstler rezipierten, sich mit der Farblehre auseinandersetzen oder unter Anleitung eines jungen Künstlers die Torgestaltung umsetzten.

Die Auswahl der Standorte, an denen die Tore aufgebaut wurden, erfolgte nach verschiedenen Kriterien. Die Größe der Tore war dabei ein nicht zu unterschätzender Faktor, da diese, um frei stehen zu können, eine Mindestfläche von vier Quadratmetern einnahmen. Zudem wurden die Standorte an repräsentativen Stellen gewählt, sodass möglichst viele Passanten die Kunsttore betrachten konnten. Insbesondere der Ortsbezug zu bestimmten Bauwerken, wie z. B. der Engelbertskirche, der Stadthalle oder dem Museum Sankt Ingbert waren für einige Kunsttore gestaltungsbestimmend. Den Transport und die Montage der meist in den Institutionen gefertigten Kunstobjekte übernahmen Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, die die meist fragilen Objekte fachmännisch in Einzelteilen zum Bestimmungsort brachten und diese vor Ort montierten und im Boden verankerten.

Betrachtet man die Kunsttore der am Projekt beteiligten Gruppen, so ist man überrascht von dem Ideenreichtum und der Kreativität der Akteure, die in den unterschiedlichsten Gestaltungstechnikenvielfältige Themenkomplexe verwirklichten. Bemerkenswert ist, mit wie viel Engagement, Konzentration und Ausdauer die jungen Künstlerinnen und Künstler im Einsatz waren. Neben der eigentlichen künstlerischen Torgestaltung organisierten die meisten beteiligten Institutionen begleitenden Aktivitäten: Einige Tore wurden nach der Fertigstellung von den Akteuren in einer kleinen Feier eingeweiht. Es gab Gruppen, die Lieder sangen oder einen Tanz um und durch das Tor veranstalteten. Andere wieder wanderten von Tor zu Tor, um auch die Kunstwerke anderer Beteiligter zu entdecken.

Durch diese Aktionen und die Tatsache, dass viele Kinder und Jugendliche an dem Projekt beteiligt waren, wurde das Thema "Tür und Tor" im Herbst 2005 zu einem geflügelten Wort in St. Ingbert, das sich in der Öffentlichkeit breit publizierte. Den Akteuren wurde durch die Aufstellung der Tore im öffentlichen Stadtraum besondere Aufmerksamkeit zuteil. Im Gegenzug wurde die Aufmerksamkeit der beteiligten Kinder und Jugendlichen, aber auch der in der Öffentlichkeit angesprochenen Betrachter, auf die Auseinandersetzung mit der eigenen Stadt gelenkt. Die Kunstaktion stieß auf positive Resonanz, die auch durch die vereinzelten mutwilligen Demolationen einiger Kunsttore nicht gebrochen werden konnte. Vandalismus ist leider ein Problem mit dem Kunstwerke in öffentlichen Kontexten konfrontiert sind, und es ist traurig, dass manche Akteure dies am eigenen Leib zu spüren bekamen. Umso erfreulicher ist, dass sich eine Vielzahl von Bürgern über diese Demolationen empörten und diese sogar zu verhindern wussten. Die Identifikation der St. Ingberter mit der eigenen Stadt und auch das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dieser wurde durch die Kunstaktion im öffentlichen Raum positiv beeinflusst.

 

Akteure
Albert-Schweitzer-Schule, Projektleitung Ulrike Deuse
Albertus-Magnus-Gymnasium, Projektleitung Sabine Scherf, Petra M. Fischer, Silvie Wagner
Albert-Weisgerber-Schule, Projektleitung Klaus Ulrich
Deutsche Pfadfinderschaft "St. Georg", Projektleitung Michael Staut
DLRG Ortsgruppe St. Ingbert, Projektleitung Markus Süß, Soja Heib
Erweiterte Realschule Schmelzerwaldschule, Projektleitung Angelika Welter
Ev. Kindertagesstätte "Sonnenblume", Projektleitung Anette Walle, Irina Löhl
Gastrohaus im Sportpark, Projektleitung Manfred Schmitt
Integrativer Montessori Kindergarten und Kinderkrippe der Lebenshilfe, Projektleitung Bettina Groterath-Steffen
Johannesschule, Projektleitung Christine Beermann
Jugendfeuerwehr St. Ingbert, Projektleitung Christoph Gillmann
Kath. Kindergarten St. Johannes Jahnstraße, Projektleitung Karin Michaeli-Gehring
Kath. Kiga St. Johannes Jugendheimstraße, Projektleitung Christel Wentz
Kath. Kindertagesstätte Herz-Jesu, Projektleitung Nina Rambaud
Kath. Kindertagesstätte St. Konrad, Projektleitung Barbara Hamann
Kath. Kindertagesstätte St. Franziskus, Projektleitung Ursula Hornig
Kath. Kindertagesstätte St. Josef, Projektleitung Stefanie Bartmann, Karin Ringeisen, Sabrina Geibel
KJG Rohrbach, Projektleitung Florian Milz
Kunstatelier Peter Schmieden, Projektleitung Peter Schmieden
Musikschule, Projektleitung Everard Sigal, Hermann Müller
Pestalozzischule, Projektleitung Petra Röser
Schule Am Stiefel, Projektleitung Gabriele Berz
Sportverein 1945 St. Ingbert, Projektleitung Petra Stuber
Städt. Kindertagesstätte Luitpoldschule, Projektleitung Beate Haltern, Susanna Klinkner-Pillong
Städt. Kindertagestätte Rohrbach, Projektleitung Jeannette Bauer
TG 1912 Rohrbach, Projektleitung Michael Trittelvitz
TuS Rentrisch, Projektleitung Peter Jost
Turnverein 66 Rohrbach, Projektleitung Beate Spaniol-Hahn
DJK 1923 St. Ingbert, Projektleitung Brigitte Maul

 

Paten
Adler Apotheke
Akademie der Saarwirtschaft e.V.
Art ConeXXion
Autohaus Weis
Bäckerei Olk GmbH
Bank 1 Saar e.G.
Heller Klavierbau
Herges Metall-Blechbau GmbH
Deutsche Bank AG
Druckerei Demetz
Familie Anna und Herwarth von Schwind
FDP Ortsgruppe St. Ingbert
Fotografenmeisterin Simone Tussing
Fraunhofer-Institut IBMT
Ingenieurbüro Thiel-Klatt
Innovationspark am Beckerturm
Kreissparkasse Saarpfalzkreis
Kunstforum Leismann
Lorscheider GmbH
Mademoiselle Mier GmbH
Malerbetrieb Jung
Michael Veith GmbH
Nothof Verpackungen GmbH
Objekteinrichtungen Hans Wagner
Optik Grosch
Peter Gross GmbH
PTI Packmitteltechnik GmbH
Reiningungstechnik Rebold
Reisebüro Mettendorf
Saar Color GmbH
Saarland Sporttoto GmbH
Shipleys
St. Ingberter Ferienwelt billigweg.de Reisen GmbH
Stadtwerke St. Ingbert GmbH
Westpfälzische Verlagsdruckerei GmbH

 

 

Bibliografie

  • Offen für Vielfalt. St. Ingbert öffnet Tür und Tor. Saarbrücken 2005 >>>

 

 

Sandra Kraemer


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