Völklingen (Fürstenhausen, Heidstock, Hermann-Röchling-Höhe, Ludweiler, Wehrden), Evangelische Kirchen

Letzte Änderung: 07/03/2010

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Wiederaufbau, Restaurierung, Umbau, Erweiterung, Neubau, Architekten, Künstler

 

Evangelische Kirchen, Kirchenkreis Saar-West

  • Völklingen

    Martinskirche, zerstört
    9. Jh. Neubau (Turm)
    1050 erste urkundliche Erwähnung
    1575-1684 ausschließliche Nutzung als evangelische Kirche
    1684-1848 Simultankirche
    1737-38 Neubau (Barocksaal), der mittelalterliche Turm davorstehend
    seit 1848 ausschließlich evangelisch
    1882 Erweiterung (2-seitiges Querschiff)
    1922 völlige Zerstörung durch Brand (mit Ausnahme des Turms)
    danach Aula des Realgymnasiums als Notkirche
    1936-37 Beseitigung der letzten Reste der abgebrannten Kirche
    Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Martinskirche (Dossier K 851)

    Versöhnungskirche (so genannt seit 1968), ursprünglicher Name "Erlöserkirche", meist aber einfach "Stadtkirche" genannt
    1926-28 Neubau
    Architekt: Franz Sales Kuhn (Heidelberg)
    örtliche Bauleitung: Architekten Franz Wagner und Hans Heinlein (Völklingen)
    Bauunternehmer: Johann Schmitt (Völklingen)
    1953, 1961, 1973, 1984-85, 1997 Restaurierungen
    2003 Außenbeleuchtung im Rahmen des "Masterplans Licht"
    Ausführung: Andreas Thiel und Peter Schütz, Büro für Lichtgestaltung (Saarbrücken)
    2006-08 Restaurierung
    Architekt: Hans-Jürgen Stein (Kasel/Trier)
    Künstler: Bildhauer W. Rahtz (Heidelberg), Entwürfe für sämtliche Bildhauerarbeiten, Ausführung: A. Kuhn (Saarbrücken), halbkreisförmiges Relief am Giebelfeld der Westseite, die den Erdball behütende Dreieinigkeit Gottes in einem Kreis lobender Engel zeigend, dazwischen Darstellungen von Bibel und Kelch als Sinnbildern von Wort und Sakrament; Ausführung: Bildhauer Lorscheider (Schiffweiler), Turmkapitelle
    Bildhauer Viktor Funk (München), 4 gusseiserne Figuren 1935, in der Völklinger Hütte gegossen, in symmetrischer Anordnung rechts und links der Mittelachse  des halbkreisförmigen Reliefs am Giebelfeld der Westseite, Allegorien der Arbeit (Eisengießer), der Liebe (Mutter mit Kind), der Barmherzigkeit (Krankenschwester), der Treue (Soldat mit Handgranate, einen verwundeten Kameraden schützend); letztere Figur seit 1945 immer wieder umstritten, 1984-85 Handgranate während einer Restaurierung abgesägt, aber bald wieder auf Presbyteriumsbeschluss angeschweißt, seitdem immer wieder Gegenstand heftiger Diskussionen
    Maler  Waldemar Kolmsperger d. J. (München), elliptisches Fresco-Deckengemälde "Siegeskraft des Kreuzes und Evangeliums" 1935-37, "Apostheose" der Röchlings, 7 Röchlings dargestellt (ohne den Auftraggeber Hermann Röchling), hierarchisch um die Gründungsväter Carl und Theodor gruppiert, ebenso die Architekten Kuhn und Heinlein wie auch der Pfarrer, mit allegorischem Verweis auf die Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich 1935 auf der linken Seite: ein Adler, seine Fesseln abstreifend, von einem Engel in himmlisches Licht getragen
    Marmorindustrie Kiefer AG (Kiefersfelden/Oberbayern), Kanzel; Altar
    Wittner & Cie. (Saarlouis), Kassetten der Kuppeldecke
    Jakob Biegel (Völklingen) und Vereinigte Steinmetz- und Bildhauerwerkstätten Saarbrücken, Marmorarbeiten
    M. Angel & Cie. (Saarbrücken), Fenster
    sakrale Kunst: Statue von Martin Luther in einer Nische im Turm
    Reliefbilder an der Kanzelvorderseite, symbolisch die 4 Evangelisten darstellend
    Luther-Rosen, als Dekoration über allen Eingängen angebracht
    Altarbibel, Schenkung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg mit handschriftlicher Widmung
    Grabdenkmal Leopoldina Dorothea van den Broek bei der Versöhnungskirche, 1819
    Grabdenkmal Matthias Raspiller bei der Versöhnungskirche, 1832
    Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Versöhnungskirche (Dossier K 850)

    Kirchensaal der evangelischen Stadtmission
    1912 Neubau (Kirchensaal und Wohnhaus)
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Stadtmission (Dossier K 866)



  • Völklingen, Fürstenhausen

    Kreuzeskirche
    1974-75 Neubau
    Architekten: Pfeiffer & Kühnen (Saarbrücken)
    Ausführung: Bauunternehmer Alfred Müller (Völklingen)
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Kreuzeskirche (Dossier K 493)



  • Völklingen, Heidstock

    Erlöserkirche
    1963-65 Neubau
    Architekt: Regierungsbaumeister Rudolf Krüger (Saarbrücken)
    Ausführung: Bauunternehmer Alfred Müller (Völklingen)
    Künstler: Architekt und Glasmaler György Lehoczky (Saarbrücken), Fenster 1965
    Literatur-Auswahl: György Lehoczky. 1901-1979. Saarbrücken 2010
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Erlöserkirche (Dossier K 855)



  • Völklingen, Hermann-Röchling-Höhe

    evangelischer Kirchensaal
    1979-80 Neubau
    Architekt: Heinrich Bandel (Völklingen)
    Ausführung: Bauunternehmer A. Weber (Püttlingen)
    Künstler: Pfarrer Fleischer (Völklingen), Kreuz außerhalb der Kirche, Eisen, Ausführung: Lehrlinge der Lehrwerkstatt der Völklinger Hütte
    sakrale Kunst: 2-flügelige Relief-Bronzetür
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, evangelischer Kirchensaal (Dossier K 865)


  • Völklingen, Ludweiler

    Hugenottenkirche
    1604 Neubau (1. Kirche)
    1618-48 Zerstörung
    1660 Neubau (2. Kirche) von Flüchtlingen aus Metz
    1685 Zerstörung der 2. Kirche auf Befehl des franz. Königs
    1720 Neubau (3. Kirche)
    Abriss der baufällig gewordenen Kirche nach wenigen Jahrzehnten
    1786 Neubau (barocke Saalkirche), Bau der heute noch bestehenden Hugenottenkirche
    Architekt: Balthasar Wilhelm Stengel (Saarbrücken)
    1864-72 Restaurierung
    1876-77 Neubau (Turm)
    Architekt: Regierungsbaumeister Carl Benzel (Saarbrücken)
    1939-40 Erweiterung/Umbau
    1945-54 Erweiterung/Umbau (Empore)
    1959-61 Restaurierung/Erweiterung (Querhaus, Sakristei)
    Architektin: Waltraud Winz (Völklingen)
    2009 Restaurierung (Turmstübchen), im Rahmen des "Leader"-Projektes, abgek. f. "Liaison entre actions de dévéloppement de l´économie rurale"
    Künstler: Glaserei J. Wenzel (Saarbrücken), 2 Fenster über dem Portal 1950
    Wolfram Huschens (Saarbrücken), Hugenottenkreuz an der Stirnwand rechts von der Hochkanzel; Sgraffito-Zeichnung links von dem Hugenottenkreuz, die Hafenstadt Aigues-Mortes darstellend, in der die wegen ihres Glaubens 38 Jahre lang eingekerkerte Calvinistin Marie Durand in einem Turm saß; ihre Parole "Resistez" in Verbindung mit dem Hugenottenkreuz gilt bis heute als ein Symbol für Glaubensfestigkeit
    sakrale Kunst: Abendmahlkelch und Abendmahlkanne aus Zinn, 17. Jh., von Hugenotten nach Ludweiler gebracht
    Grabstein Familie de Guiffardierre, 18. Jh.
    Kirchenfenster 1939-40, Bleiglas, motivlos, mit hellen Rechteckfenstern
    Betonglasfenster aus Chartres, zu beiden Seiten des Querschiffs, perspektivisch sich verkleinernende Kreuze darstellend, die die Vertreibund der Hugenotten über die ganze Welt symbolisieren sollen
    Hugenottenkreuz auf dem Kirchturm, eisern, mit Blattgold verziert, seit 1969 statt eines Wetterhahnes auf der Turmspitze
    Kirchenfenster mit Ornamentik, die an die französisch-reformierte Tradition erinnern
    1 Bleiglasfenster der 1999 abgerissenen alten katholischen Herz-Jesu-Kirche im restaurierten Turmstübchen zu sehen
    Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Hugenottenkirche (Dossier K 774)


  • Völklingen, Wehrden

    Auferstehungskirche
    1953-54 Neubau
    Architekt: Willy Lather, Saarbrücken - Altenkessel
    Ausführung: Bauunternehmer Alfred Müller (Völklingen)
    1964 Erweiterung (Glockenturm)
    1966-68 Umbau (Gemeinderäume unter der Kirche)
    Architekt: Weber (Völklingen)
    1973 Restaurierung
    1974 Namensgebung "Auferstehungskirche"
    1975 Restaurierung
    1976 Restaurierung
    1978 Umbau (Emporenstube zum Gruppenraum)
    1979 Restaurierung
    Anfang 2010 Verkauf der Kirche steht zur Debatte
    Künstler: Architekt und Glasmaler György Lehoczky (Saarbrücken), großes Rund-Fenster im Chorraum 1954, den auferstandenen Christus darstellend, flankiert von Johannes dem Täufer und dem Erzengel Michael
    Textil-Künstlerin Dorothea Zech (Heusweiler),  Altar-Antependien 1966; Kanzel-Antependien 1966
    Klaus Tettenborn, 6 kubische Leuchter  und 1 Altarkreuz in lateinischer Form 1966, Aluminium, belegt mit rotem Glasmosaik
    Kupferschmied Alfons Weber, Hauptportal mit aus Kupfer getriebenen Türflügeln 1975
    Keramikmeisterin Brigitte Hoenisch, 2. Gruppe von Abendmahlsgeräten: Krug, Patene, 4 Kelche 1978, getöpfert aus Ton, mit aufwändiger Mineralglasur
    Edith Scheller-Fromm (Namborn), großes Fenster im Eingangsbereich
    sakrale Kunst: 1. Gruppe von Abendmahlsgeräten:
    Ziborium, ein kelchförmiges Deckelgefäß, Patene, Silber, Weinkanne mit Deckel
    alle 3 Geräte Stiftungen des Gemeindebezirks Geislautern 1955
    Kelch, Silber, Stiftung der Frauenhilfe Geislautern 1956
    Taufschale, Silber, Stiftung der Frauenhilfe Wehrden 1956
    Literatur-Auswahl: György Lehoczky. 1901-1979. Saarbrücken 2010
    Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Auferstehungskirche (Dossier K 409)


Redaktion: Josef Moritz


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